Stimmt's? Mücken stechen immer wieder dieselbe Person

Familie Crackau aus Hamburg fragt sich, warum es Mücken ausgerechnet auf ihre fünfjährige Tochter Helen abgesehen zu haben scheinen. Warum!-Autorin Sandra Heldt antwortet.

Kinderfragen
Von Sandra Heldt, 10.08.2018 0 Kommentare

Das ist wirklich ungerecht: Einige Menschen werden ständig von Mücken gestochen, andere so gut wie nie. Woran liegt das nur?

Oft spricht man davon, dass Mücken „süßes Blut“ mögen, aber das ist nur eine Legende. Mücken werden nicht vom Geschmack des Blutes angezogen – sondern vom Atem und vom Körpergeruch. Beim Atem bevorzugen Mücken einen bestimmten Kohlenstoffdioxid-Gehalt. Und beim Körpergeruch spielt die Zusammensetzung des Schweißes eine Rolle: Schweiß besteht aus 200 bis 300 Stoffen. Je nach Konzentration der einzelnen Substanzen strömen wir unterschiedliche Düfte aus, auf die Mücken reagieren: Die eine „Mischung“ gefällt den Insekten, die andere nicht.

Wer das Pech hat und von Mücken als wohlriechend wahrgenommen wird, kann sich zum Beispiel mit Antimücken-Mitteln schützen. Am besten greift man zu Produkten, die den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) enthalten. Studien haben ergeben, dass dieser die Plagegeister am stärksten und längsten abwehrt.

Sollten sich Mücken nicht abhalten lassen, entwickeln sich ihre Stiche recht unterschiedlich: Je nach Empfindlichkeit bekommen einige Menschen lediglich einen kleinen roten Punkt, der nicht einmal juckt. Bei anderen wird durch die Spucke der Mücke eine allergieähnliche Reaktion ausgelöst. Der Stich schwillt innerhalb von rund drei Minuten an und juckt. Und je mehr man dann kratzt, desto schlimmer wird der Juckreiz. Und es kann dann sogar zu einer Entzündung kommen.

Ein Stich sollte daher am besten sofort gekühlt werden, damit die Stelle nicht zu sehr anschwillt und später nicht juckt. Entweder nimmt man dafür kaltes Wasser, Gel-Kühlkompressen oder Antihistaminika-Salben. Sollte die Stelle trotz allem jucken, lindert tatsächlich die eigene Spucke den Reiz. Die darin enthaltenden Enzyme wirken desinfizierend.

Generell ernähren sich Mücken von Pflanzensäften. Nur die weiblichen Insekten stechen, um zusätzlich an Blut zu kommen. Die darin enthaltenen Proteine brauchen die Tiere für die Entwicklung der rund 300 Eier, die in ihrem Hinterleib heranreifen. Pro Stich nimmt eine Mücke bis zu fünf Milligramm Blut auf, das entspricht ihrem eigenen Körpergewicht.


Familie Crackaus Urlaub an der Ostsee war toll; nur Helen, fünf Jahre alt, wurde von Mücken derart geplagt, dass es unter anderem zu einer mehrtägigen Schwellung am Fußgelenk, Bewegungseinschränkung und Juckreiz / Schmerzen kam. Die Frage der Crackaus an die Redaktion:

"Warum stechen Mücken „scheinbar“ immer dieselbe Person? Und warum gibt es so unterschiedliche Reaktionen auf einen Mückenstich – von rötlichem Punkt bis zu oben beschriebener Beeinträchtigung?"

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