Kommt, wir wollen Laterne laufen!

Der Herbst steht vor der Tür und mit ihm die Zeit der Laternenumzüge. Und da es mit einer selbstgemachten Laterne am meisten Spaß macht, basteln wir uns Laternentiere

Basteln & Bauen
Von Anna Biß, Dorthe Voss, 27.09.2022 0 Kommentare

Wenn die Tage wieder kürzer und die Nächte länger werden, ist es endlich soweit: Passend zum Herbststart basteln wir mit Euch witzige Laternentiere. Welches leuchtet wohl am besten? Das flauschige Schaf, der bunte Paradiesvogel oder der wilde Troll?

Der Clou an den lustigen Tieren ist: Die Grundlage für alle bildet nur ein Luftballon, zusammen mit etwas Kleister und Transparentpapier. Auf dieser Grundlage fallen euch sicher auch selber noch andere Tiere ein! Und beim Basteln lassen sich die Lieder für den Laternenumzug wunderbar üben. Dann macht alles gleich noch doppelt so viel Spaß!

Werkzeug

  • Schüssel (für den Kleister)
  • Bleistift
  • Scherer den Draht)
  • Großes Lineal
  • Flüssigklebe
  • Nadel, Nagel o. ä. (zum Löcher bohren)

Material für alle Modelle

Die Basis für alle Modelle

Material

  • Kleister
  • Luftballon
  • 1 Rolle Transparent- oder Seidenpapier (70 x 1 m)
  • Stabiler Draht (für den Henkel) oder fertiger Laternenhenkel

Für den Kleister das Pulver nach Packungsanleitung mit Wasser vermischen. Den Körper muss man bereits zwei Tage vor der großen Bastelaktion vorbereiten, da der Kleister ja noch trocknen muss.

Nachdem er angerührt ist, wird das Papier in kleine Schnipsel gerissen und anschließend dicht an dicht auf den aufgepusteten Ballon „gekleistert“. Hierbei ist etwas Bauchgefühl gefragt: Die Kleister-Papier-Schicht muss einerseits so dick sein, dass der Tierkörper stabil ist, andererseits soll sie aber noch genug Licht durchlassen. Eure Laterne soll beim Umzug ja leuchten!

Laternenbasis aus Luftballon
Für alle Tiere braucht Ihr einen Luftballon, Kleister und Transparentpapier

Achtung: Darauf achten, dass nur die oberen zwei Drittel des Ballons beklebt werden! So bleibt später eine Öffnung für das Licht. Beim grünen Troll sollte die Öffnung aber nicht zu groß sein, da hier kein Kopf separat angeklebt wird.

Tipp: Den Ballon zum Trocknen am besten an einer Schnur aufhängen. Dann wird er überall gleichmäßig trocken.

48 Stunden später ...

Wenn der Ballonkörper getrocknet ist, stechen wir den Luftballon vorsichtig mit einer Nadel ein. Nun entweicht langsam und leise knisternd die Luft und der Luftballon kann am Ende ganz entfernt werden. Die obere Öffnung des so entstandenen Körpers lässt sich prima mit einer Schere begradigen oder bei Bedarf kürzen, wenn der Körper kleiner sein oder unsere Laterne eine größere Öffnung haben soll.

Henkel

Zuletzt braucht unser Tierkörper noch Löcher für die Henkel. Zum Durchstechen benutzen wir noch einmal die Nadel o. ä.

Laternenkörper
Mit einer Nadel ö. ä. stechen wir die Löcher für den Henkel

Auch den Henkel biegen wir uns schon mal aus stabilem Draht vor. Dann brauchen wir ihn zum Schluss nur noch befestigen und können direkt mit unserer Laterne losziehen.

Fertig ist die Grundlage für unsere Laternentiere – nun geht es an die Details!

Warum laufen wir überhaupt Laterne?

Das Laternelaufen geht vermutlich auf einen alten kirchlichen Brauch zurück. Die Katholiken ehren damit den Heiligen St. Martin, der besonders hilfsbereit und mitfühlend gewesen sein soll. Deshalb finden die meisten Laternenumzüge in katholischen Gemeinden am Martinstag, dem 11. November, statt. Am selben Tag wurde der Geistliche vor über 1600 Jahren begleitet von einem Fackelzug zu Grabe getragen. Daran erinnern die Laternenumzüge am Martinstag noch heute.

Laternen-Modell 1: Das Schaf

Material (Schaf)

  • 1 A3-Bogen schwarzer Tonkarton (für Beine, Füße und Nase)
  • 1 A4-Bogen weißen Tonkarton (für den Kopf)
  • etwas rosafarbener Tonkarton (für Zunge und Ohren)
  • Watte (für die Wolle)

Material für Schaf-Laterne
Das Material für die Schaf-Laterne

Für das Gesicht und die Füße könnt ihr die WARUM!-Schablone benutzen oder Euch natürlich auch ein eigenes Schaf ausdenken. Wer gut zeichnen kann, kann auch versuchen, ohne Schablone zu arbeiten!

Nachdem wir die Umrisse auf den schwarzen Tonkarton übertragen haben und der Kopf und die vier Füße ausgeschnitten sind, kann der Kopf beklebt werden. Für die Augen haben wir fertige Wackelaugen aus dem Bastelbedarf verwendet, die Nase haben wir uns aus schwarzem, die Zunge und das Innere des Ohres aus rosafarbenem Tonkarton freihändig zurechtgeschnitten.

Schaflaterne basteln
Dank der Watteschlacht ist das Bekleben des Schafes ein besonderer Spaß

Anschließend kleben wir den Kopf und die Beine aus den Hexentreppen (siehe Kasten) mit den daran befestigten Füßen unten an den Körper.

Damit unser Schaf auch schön plüschig ist, bekleben wir den ganzen Körper – und auch ein wenig den Kopf – mit kleinen Wattebauschen. Määh – sieht doch aus, als würde es gleich losblöken, oder nicht?

Schaf-Laterne
Schaut mal wie schön unser Schaf im Dunkeln leuchtet!

Hexentreppen falten

Nehmt einfach zwei gleich lange Streifen Tonpapier (ca. 2 cm breit und mind. 30 cm lang). Klebt die Enden der beiden Streifen zusammen, indem ihr sie im rechten Winkel übereinander legt. Dann immer den unteren über den oberen Streifen biegen und knicken.

Hexentreppen falten
Hin und her – so faltet Ihr Hexentreppen für Beine und Arme

So weitermachen, bis es nicht mehr geht. Ganz oben klebt ihr die Enden wieder zusammen. Anschließend könnt ihr die Hexentreppe vorsichtig auseinanderziehen.

Modell 2: Der Paradiesvogel

Material (Vogel)

  • 1 bis 2 lange Pfeifenreiniger
  • je 1 A4-Bogen rosa- (für den Kopf) und orangefarbenen Tonkarton (für Beine, Füße und Schnabel)
  • kleine bunte Kunstfedern

Beim Paradiesvogel brauchen wir die Schablone für den Kopf, den Schnabel und die Füße. Alles müssen wir zweimal und zwar gespiegelt auf das Tonpapier übertragen und ausschneiden. Für den Kopf kleben wir den Schnabel an die beiden Kopfteile sowie die Augen auf.

Dann werden die beiden Kopfteile an den Pfeifenreiniger geklebt. Bei unserem Vogel haben wir ihn doppelt gelegt, damit das Ganze stabiler ist. Anschließend wird der Pfeifenreiniger am Körper befestigt. Dazu bohren wir vorne in der Mitte ein Loch, stecken ihn dort durch und befestigen ihn, indem wir ihn um sich selbst knoten.

Basteln einer Vogel-Laterne
Nachdem die Schablonen abgepaust und ausgeschnitten sind, nimmt unser Vogel schnell Gestalt an

Ein Vogel braucht natürlich Flügel: Deshalb werden die Seiten des Körpers zum Schluss noch mit kleinen Federn beklebt. Wie hübsch bunt unser Vogel, der den Namen „Bunte Federli“ bekommen hat, nun ist!

Paradiesvogel-Laterne
Ganz schön frech die drei – oder nicht?!

Modell 3: Der Troll

Material (Troll)

  • 1 A3-Bogen blauen Tonkarton (für Arme, Beine, Hände und Füße)
  • Kunstfell (für die Augenbrauen und Ohren)
  • evtl. Klebepunkte (für die Nasenlöcher)

Der Troll hat keinen Kopf oder besser gesagt: die Augen werden diesmal direkt auf den Körper geklebt. Deshalb brauchen wir nur Schablonen für die Ohren, Hände und Füße. Davon übertragen wir je zwei, einmal davon gespiegelt, auf den blauen Tonkarton und schneiden sie sorgfältig aus.

Troll-Laterne basteln
Dank der Schablonen haben wir ruckzuck Ohren, Hände und Füße für unseren Troll zurechtgeschnitten

Nun müssen wir alles an den Körper kleben: Die Beine und Arme mit den Hexentreppen und die Ohren (Klebefläche leicht umknicken).

Den Mund könnt ihr aufzeichnen – oder wie wir – einen Pfeifenreiniger verwenden. Zum Schluss nehmen wir noch etwas Kunstfell für die Augenbrauen und als Ohr-Behaarung. Wir finden, unser Troll sieht aus, als wäre er direkt aus dem Wald gekommen!

Troll-Laterne basteln
Beim grünen Troll sind Körper und Gesicht eins. Die Idee mit dem Pfeifenreiniger als Mund kam uns direkt beim Basteln

Tipp: Wer möchte kann noch kleine Dreiecke aus weißem Papier ausschneiden und als Zähne an den Mund kleben. Dann sieht der Troll noch etwas wilder aus.

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