Warum ist Vatertag an Himmelfahrt?

Während der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai stattfindet, feiern wir Vatertag an Christi Himmelfahrt, genau 39 Tage nach dem Ostersonntag. An diesem 40. Tag soll Jesus Christus als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt sein. Es wäre also gar nicht so weit hergeholt, an diesem Tag, auch den Vater zu ehren. Dass die beiden Feste in Deutschland zusammenfallen, ist wohl dennoch Zufall.

Der Vatertag wird auf der ganzen Welt gefeiert, aber nicht überall am selben Tag und auf die gleiche Weise. In Deutschland wurde er Ende des 19. Jahrhundert von Berliner Brauereiunternehmen ins Leben gerufen, vermutlich aus wirtschaftlichen Interessen. Denn am Vater-, Herren- oder auch Männertag – je nach Region, wo gefeiert wird – wird seit jeher viel Alkohol getrunken. Seit 1934 ist Christi Himmelfahrt ein gesetzlicher Feiertag, was auch dazu führt, dass der Vatertag ausgiebig gefeiert werden kann.

Früher zogen die Männer, egal ob schon Vater oder nicht, meistens alleine los, um (sich) zu feiern. Heute nutzen viele den Vatertag auch für Familienausflüge oder um über das verlängerte Wochenende mit Feier- und Brückentag wegzufahren. Daher ist der Mittwoch vor Himmelfahrt in Deutschland einer der verkehrsreichsten Tage im Jahr.

Wegen der zum Teil sehr ausschweifenden Vatertagstouren und vielen alkoholbedingten Verkehrsunfällen an Himmelfahrt steht der Vatertag schon länger in der Kritik. Auch das stereotype Männerbild, das dabei entsteht, und die Tatsache, dass an diesem Tag nicht der Mann als (guter) Vater geehrt wird, sondern er sich hauptsächlich selbst feiert, trägt nicht gerade zum guten Ruf des Vatertags bei.

Umso schöner, dass ein Umdenken stattfindet und viele, insbesondere Familien mit Kindern, den Tag inzwischen besser zu nutzen wissen. Denn was wäre sinniger als den Vatertag mit seinem Kindern zu verbringen?