Wie wird die Höhe eines Berges gemessen?

Warum! liefert spannende Antworten auf kluge Kinderfragen. Diesmal: Wie misst man die Höhe eines Berges?

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 03.08.2017 0 Kommentare

Der Mount Everest wurde schon mehrfach vermessen. Doch je nachdem, welche Messung man sich ansieht, schwanken die Höhenangaben zwischen 8.844 und 8.850 Metern. Der Grund dafür ist, dass es sehr unterschiedliche Methoden gibt, die Höhe eines Berges zu messen.

Luftdruckmessung

Luftdruckmessung
Luftdruckmessung

Man kann die Berghöhe etwa anhand des Luftdrucks bestimmen, der mit steigender Höhe abnimmt – in 5,5 Kilometern Höhe etwa um die Hälfte. Dabei muss man beachten, dass der Luftdruck wetterabhängig ist und sich verändern kann. Es ist daher wichtig, gleichzeitig den Druck auf der Bergspitze und unten im Tal mit einem Barometer zu messen. Durch den Unterschied der beiden Messungen lässt sich dann die Berghöhe bestimmen. Allerdings ist diese Methode recht ungenau, und die Ergebnisse weisen mitunter Messfehler von ein bis zwei Metern auf.

Landvermessung

Landvermessung
Landvermessung

Die Geräte, die man für das sogenannte Nivellement benötigt, hat jeder schon einmal bei Bauarbeiten in der Stadt gesehen: Eine Art Fernrohr wird erst auf einen bekannten Messpunkt eingestellt und dann waagerecht in Richtung eines etwa 50 Meter entfernten Arbeiters ausgerichtet, der senkrecht eine Messlatte hält. Wenn das Nivelliergerät den Stab anvisiert, lässt sich der Höhenunterschied zwischen beiden Standorten ablesen. Dies ist zwar eine genaue Methode, aber vor allem in den Bergen aufwändig und mühsam.

Winkelmessung

Winkelmessung
Winkelmessung

Auch mithilfe mathematischer Formeln kann man die Berghöhe bestimmen. Vereinfacht gesagt, misst ein Gerät vom Ausgangspunkt am Boden den Winkel und die Länge der Schrägstrecke bis zur Bergspitze. Mithilfe dieser Daten lassen sich nun die anderen Winkel und Strecken bestimmen. In der Realität ist dies zwar ein wenig komplizierter, da man beispielsweise noch die Erdkrümmung einberechnen muss, im Prinzip geht man dabei aber wie im Geometrieunterricht bei der Winkel- und Längenmessung eines rechtwinkligen Dreiecks vor.

Satellitenmessung

Satellitenmessung
Satellitenmessung

Heutzutage misst man die Berghöhe meist anhand von GPS- und Satellitendaten, an denen sich auch das Navigationssystem im Auto orientiert. Dies ist verhältnismäßig einfach, und die Daten, die man mit den heutigen technischen Geräten erhält, sind sehr genau. So werden etwa die Radardaten mehrerer Satelliten verglichen, um einen Mittelwert für die Höhe bestimmen und somit ein dreidimensionales Bild der Erdoberfläche erstellen zu können. Dennoch kann es sein, dass bei zwei Vermessungen eines Berges unterschiedliche Höhen heraus kommen. Dies liegt ganz einfach daran, dass man sich als Ausgangspunkt für eine geographische Höhe stets auf den Meeresspiegel bezieht – und der ist nicht überall gleich. Allein in Europa gibt es viele verschiedene Höhenreferenzen. So kommt es, dass je nachdem, von welcher Meereshöhe die Berechnung ausgeht, auch verschiedene Höhen für ein und denselben Berg ermittelt werden.

Die höchsten Berge

8.848 m
Der höchste Berg der Welt, gemessen vom Meeresspiegel, ist der Mount Everest

6.385 km
Misst man vom Erdmittelpunkt, ist der Chimborazo in Ecuador noch ein kleines Stückchen höher als der Mount Everest (6.382 km)

10.205 m
Misst man vom Fuße des Berges aus, ist der Manuakea in Hawaii der höchste Berg der Welt, dessen Großteil unter der Meeresoberfläche liegt 2.962 m Der höchste Berg Deutschlands ist (gemessen vom Meeresspiegel) die Zugspitze im Wettersteingebirge

4.810 m
Der höchste Gipfel der Alpen ist der Mont Blanc zwischen Frankreich und Italien (ebenfalls vom Meeresspiegel gemessen)

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