Warum hinterlassen Schnecken Schleimspuren?

Bei feuchtem Wetter sind draußen besonders viele Schnecken aktiv und hinterlassen überall dort, wo sie auf Wanderschaft waren, glänzende Schleimspuren. Welche Funktion dieser Schleim hat, erzählt Euch Warum!

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Von Warum!-Redaktion, 06.07.2017 0 Kommentare

Zugegeben, er ist ziemlich eklig, der Schneckenschleim. Doch für Schnecken ist er lebenswichtig. Das hat seinen Grund vor allem darin, dass ihre Vorfahren aus dem Meer kamen. So brauchen Landschnecken einen feuchten Schleimmantel, um sich vor dem Austrocknen zu schützen. Und sie brauchen einen Schleimteppich unter ihrer „Kriechsohle“, um überhaupt auf dem Trockenen vorwärts zu kommen. Zum Kriechen wird die Sohle nämlich in eine Wellenbewegung versetzt – wodurch eine Wasserschnecke schon wie ein Luftkissenboot davon schweben würde. Die Landschnecke hat es da schwerer: Sie muss über Staub, Kieselsteine und pieksende Dornen hinweg erst ein Stück vom Hinterteil anheben und ein paar Millimeter weiter vorne absetzen, dann nach und nach den Rest ihres Körpers. Deshalb sondert die Schnecke aus einer Düse unter ihren Lippen vorne am Kopf ein Sekret ab, das Unebenheiten ausgleicht und die Schnecke vor Verletzungen schützt, vor allem aber die Reibung und damit die Anstrengung verringert. Um sich die Arbeit zu erleichtern, kriechen Schnecken auch gern in fremden Schleimspuren.

Wenn Schnecken an Schnecken schlecken, merken Schnecken zu ihrem Schrecken, dass Schnecken nicht schmecken.

Zungenbrecher

Je nach Untergrund produzieren Schnecken verschiedene Arten von Schleim – mal einen, der wie ein Gleitfilm wirkt, mal einen in der Konsistenz von Klebstoff. Dank Letzterem kann dann selbst eine große Weinbergschnecke mit schwerem Gehäuse senkrecht eine Wand hochkriechen. Den klebrigen Schneckenschleim wird man auch an den Händen schwer wieder los. Anstatt sich durch Wasser zu lösen, enthält das Sekret nämlich Eiweiße, die Wasser noch zusätzlich binden.  

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