Was bedeutet Frieden?

... und wie können wir ihn schaffen? Eine der drängendsten Kinderfragen unserer Zeit, auf die es keine einfache Antwort gibt. Aber gute Ansätze, um unsere Kinder in eine friedlichere Zukunft zu führen

Kinderfragen
Von Anna Biß, 25.02.2022 0 Kommentare

Frieden ist einerseits das Gegenteil von Krieg. Im Frieden werden Streits und Konflikte ohne Gewalt, zum Beispiel durch Gespräche, geregelt. Auch für Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen, bedeutet Frieden zu schaffen. Ganz allgemein steht das Wort auch für einen Zustand der Ruhe und der Harmonie.

Eine Welt ohne Kriege und Gewalt, in der alles gerecht verteilt ist – Geld, Besitz, Nahrungsmittel, Rohstoffe und vieles mehr, ist eine friedliche Welt. Denn in Frieden leben bedeutet auch, dass niemand hungern oder frieren muss. Dass Menschen nicht unterdrückt oder aufgrund ihrer Herkunft oder Religion verfolgt bzw. diskriminiert werden. 

Das ist eine Welt, in der die meisten Menschen wohl gerne leben würden. Das ist aber auch eine Welt, die uns nahezu unmöglich erscheint. Umso wichtiger ist die Arbeit, die Aktivistinnen und Aktivisten für den Frieden, die Gerechtigkeit, gegen Hunger und Unterdrückung, leisten. Menschen, die sich für einen umfassenden Frieden einsetzen und jegliche Form von Krieg und Gewalt ablehnen, werden Pazifisten genannt. Das kommt vom lateinischen Wort "pax", das "Friede" bedeutet.

Doch Frieden fängt im Kleinen an und jeder kann etwas dazu beitragen. Es beginnt beim sogenannten "inneren Frieden" (innere Harmonie), geht über harmonisches Zusammenleben innerhalb der eigenen Familie bis hin zu kleineren Aktionen für Frieden, Gerechtigkeit, Klima- und Naturschutz. Denn auch eine "gesunde" Erde ist wichtig für eine friedlichere Welt.

Im Großen bedeutet Frieden schaffen zum Beispiel, Gründe für Kriege zu beseitigen. Dies ist hauptsächlich Aufgabe der Staaten und der Politiker*innen. Das geht durch Gespräche und Verhandlungen, aber auch wieder durch das Schaffen von Gerechtigkeit. Denn auch aus Verzweiflung, zum Beispiel aus Gründen der Armut, greifen Menschen zu Gewalt. Internationale Organisationen und Zusammenschlüsse, wie zum Beispiel die Vereinten Nationen, sollen ebenfalls dafür sorgen, das Frieden herrscht.

Wenn es Streit zwischen zwei Staaten gibt, den diese nicht in Gesprächen klären können, kann zum Beispiel ein Gericht entscheiden. An das beschlossene Urteil müssen sich dann beide Seiten halten. Nach einem überstandenen Krieg wird ebenfalls oft gesagt, dass es "zum Frieden gekommen" ist.

Auch in den Religionen und im Glauben spielt der Friede(n) eine große Rolle. Viele gläubige Menschen finden ihren "inneren Frieden" in ihrem Glauben an Gott. Die Buddhisten hingegen suchen die Ruhe und das Glück in sich selbst. Doch auch, wenn fast jede Glaubensrichtung ein Konzept von Frieden hat, wurden und werden im Namen der Religionen viele Kriege geführt. Diese widersprechen meist jedoch der gültigen Glaubenslehren oder gehen von radikalen Gruppen innerhalb einer Religion aus.

Symbole (Zeichen) des Friedens

  • Weiße Taube (Friedenstaube): geht auf die Geschichte der Arche Noah im Alten Testament zurück, in der Noah eine Taube freilässt, die daraufhin mit einem Olivenzweig im Schnabel zurückkehrt – für Noah ein Zeichen der Hoffnung auf Land; Symbol für den Weltfriedenskongress 1949 und seitdem auch für den Frieden generell
  • Peace-Zeichen  (CND-Symbol): 1958 vom britischen Künstler Gerald Holtom für eine Kampagne zur nuklearen Abrüstung entwickelt; später wurde es unter anderem beim Widerstand gegen den Vietnamkrieg verwendet; bis heute steht es für Frieden
  • Victory-Zeichen (Friedensgruß): Handzeichen, bei dem mit Zeige- und Mittelfinger ein "V" gebildet wird, wobei der Handrücken zu dem Menschen zeigt, der das Zeichen ausführt; es steht einerseits für "Sieg" (engl. "victory"), andererseits aber auch für "Frieden"; eine Variante des Friedensgrußes, bei der die Finger aneinandergelegt werden, wird Jesus zugeschrieben
  • Olivenzweig: in der Antike sowohl höchste Auszeichnung für einen verdienten Bürger als auch den Sieg bei den Olympischen Spielen; außerdem trugen Besiegte, die um Frieden baten, einen Olivenzweig in den Händen
  • Weiße Fahne: gehört zu den Schutzzeichen des Kriegsvölkerrechts der Haager Landkriegsordnung von 1899; im Krieg wird sie von Unterhändlern getragen, die zwischen den kriegsführenden Parteien vermitteln sollen; diese dürfen dann nicht verletzt werden; auch als Zeichen der kampflosen Aufgabe (Kapitulation) bzw. des Verzichts auf Gegenwehr
  • PACE-Flagge: 1961 vom italienischen Pazifisten Aldo Capitini für einen Friedensmarsch entworfen; zeigt den umgekehrten Farbverlauf eines Regenbogens; der Schriftzug PACE (ital. für "Frieden") kam erst später hinzu
  • Regenbogen: Zeichen der Versöhnung, das ebenfalls auf die Geschichte der Arche Noah aus dem Alten Testament zurückgeht
  • Weißer Papierkranich: ebenfalls Symbol der Friedensbewegung und des Widerstandes gegen Atomwaffen

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