Was ist die NATO?

Die NATO ist ein Militärbündnis verschiedener Länder, die verabredet haben, sich gegenseitig zu unterstützen. Wir erklären Euch, was die Ziele des Pakts sind und wer dazugehört

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Von Anna Biß, 22.02.2022 0 Kommentare

Die NATO ist ein Zusammenschluss aus derzeit 30 demokratischen Staaten. Diese haben verabredet, sich politisch und militärisch zu unterstützen. Das bedeutet: Wenn ein NATO-Mitgliedstaat angegriffen wird, kommen die anderen ihm zu Hilfe, zum Beispiel mit Soldaten. Es ist also ein Verteidigungsbündnis.

NATO ist die Abkürzung für "North Atlantic Treaty Organisation", was auf Englisch so viel wie "Nordatlantikpakt-Organisation" bedeutet. Der Nordatlantik ist das große Meer zwischen Europa und Nordamerika. Der Pakt heißt so, weil er von der USA und Kanada sowie 15 westeuropäischen Staaten gegründet wurde.

Heute gehören 30 Länder zur NATO, nämlich die USA, Kanada, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Griechenland, die Türkei, Deutschland, Spanien, Polen, die Tschechische Republik, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Albanien, Kroatien, Montenegro und Nordmazedonien.

Gegründet wurde die NATO 1949, also kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Der Grund dafür lag in der damaligen Feindschaft zwischen der USA im Westen und der Sowjetunion (heute: Russland) im Osten. Beide Länder versuchten andere Staaten auf ihre Seite zu ziehen und bildeten Bündnisse: Die USA die NATO, die Sowjetunion den Warschauer Pakt. Letzterer wurde 1991, also nach dem Mauerfall und dem Fall des Eisernen Vorhangs, aufgelöst. Das Verhältnis zwischen Ost und West hatte sich verbessert.

Deutschland ist seit 1955 Mitglied der NATO. Das heutige Ziel des Nordatlantikpakts ist immer noch Freiheit und Sicherheit seiner Mitgliedsstaaten, aber auch generell in der Welt. Daher versucht sie auch in anderen Konflikten, zum Beispiel dem Streit zwischen der Ukraine und Russland zu vermitteln. Wenn es nötig ist, greift sie auch ein.

Kritik an der NATO

Heute wird das NATO-Bündnis aus zwei Gründen immer wieder in Frage gestellt:

  1. Die NATO erfüllt heute eine andere Funktion als bei ihrer Gründung. Manche kritisieren, dass die NATO anstatt sich aufzulösen, weitere Länder aufgenommen hat. Darunter sind auch Länder, die früher zum Warschauer Pakt gehörten. Davon fühlt Russland sich bedroht und die Spannungen zwischen den USA sowie der NATO und Russland nehmen wieder zu.
  2. Konflikte sollten friedlich, nicht mit Waffengewalt gelöst werden. Viele kritisieren daher, dass ein Militärbündnis heute nicht mehr zeitgemäß ist. Grundsätzlich bemüht die NATO sich zwar, Konflikte durch Verhandlungen und Verträge zu lösen. Generell ist sie aber bereit, sich auch mit Gewalt zu verteidigen. Die Kritiker*innen finden auch, dass manche NATO-Staaten zu viel Geld fürs Militär ausgeben statt es "sinnvoller" einzusetzen.

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