Wie entstehen Lawinen?

In den Bergen sind sie im Winter eine ernst zu nehmende Gefahr: Schneelawinen. Warum verschiedene Wettereinflüsse für ihre Entstehung verantwortlich sind

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 04.08.2017 0 Kommentare

Wenn es in den Bergen kräftig schneit, ist die Lawinengefahr besonders groß und Vorsicht angesagt! Für die Entstehung einer Lawine sind mehrere Faktoren verantwortlich, wie etwa wechselnde Wetterverhältnisse, die Temperatur, die Menge des Neuschnees und die Sonneneinstrahlung.

Diese Einflüsse führen dazu, dass sich der Schnee an einem Hang nicht zu einer großen, gleichmäßigen Masse zusammenfügt, sondern mehrere unterschiedliche Schneeschichten übereinander liegen.

Wenn die Sonne scheint, taut die oberste Schneeschicht an. Wird es dann wieder kühler, gefriert das getaute Wasser und es bildet sich eine dünne Eisschicht. Fällt nun neuer Schnee, kann sich dieser nicht mit dem darunter liegenden Schnee verbinden, sondern liegt einfach oben auf. Es ergibt sich ein Bild wie bei einer mehrstöckigen Torte.

Dann kann es passieren, dass eine Schicht sich von der anderen ablöst und als Lawine ins Tal stürzt. Dabei kann die Lawine sich selbst auslösen, wenn beispielsweise die Schneestruktur brüchig ist und der Druck von einer zur anderen Schicht zu groß wird. Oder aber ein*e Wintersportler*in schubst den Schnee regelrecht an.

Gerade bei Neuschnee besteht ein erhöhtes Lawinenrisiko, da sich die Schneeschichten nicht setzen können und viel Luft im Schnee eingeschlossen wird, sodass er brüchig ist. Dann reicht bereits die kleinste Erschütterung, um eine Schneelawine auszulösen, und die Schneemasse saust wie auf einer Rutsche bergab.

Auf den extra für Ski- und Snowboardfahrer*innen abgesteckten Pisten besteht allerdings in der Regel keine Lawinengefahr. An Stellen, an denen es gefährlich werden könnte, lösen Sprengmeister*innen absichtlich die Lawinen aus, bevor die Piste befahren werden darf.

Lawinentypen

Fließlawine

Eine Fließlawine entsteht meist bei Tauwetter, wodurch man sie im Vergleich zu den anderen Lawinenarten besser vorhersagen kann. Der Schnee taut an, löst sich vom Hang und fließt hinab. Oftmals sammelt eine Fließlawine auf dem Weg ins Tal immer mehr Schnee an, sodass sie stetig anwächst.

Schneebrettlawine

Die Schneebrettlawine ist die häufigste Lawinenart. Dabei bricht die oberste Schneeschicht entlang einer quer zum Hang verlaufenden Kante. Wie ein Brett auf einer Rutschbahn schlittert diese Schicht bergab und wird dabei bis zu 100 Kilometer pro Stunde schnell.

Staublawine

Die Staublawine gilt als die gefährlichste Lawinenart. Sie entsteht bei trockenem, feinem Schnee. Wenn dieser Schnee abrutscht, vermischt er sich mit der Luft und erzeugt eine Lawine, die eine Geschwindigkeit von bis zu 300 Kilometern pro Stunde erreicht.

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