Wie kommt das Kuckucksei ins Nest?
Der Kuckuck mogelt seine Eier gern in fremde Nester, damit andere Vögel sie ausbrüten. Wir verraten Euch, wie er das anstellt
Zwischen Mai und Juli legt das Kuckucksweibchen meist zehn, manchmal bis zu 20 Eier – jedes in ein anderes, fremdes Nest. Und das geht so: Zunächst sucht der Kuckuck ein Vogelpaar, das gerade angefangen hat, zu brüten. Lässt dieses Paar sein Nest allein, fliegt das Weibchen hinein, frisst ein Ei auf – und legt sein eigenes hinein.
Manchmal werden die Vögel bei dieser List aktiv vom Kuckucksmännchen abgelenkt. Zwei Drittel der Vogelpaare merken nicht, dass sich im Nest etwas verändert hat, und brüten weiter. Denn das Kuckucksei sieht den anderen zum Verwechseln ähnlich.
Der Grund dafür ist, dass im Lauf der Evolution [Entwicklung der Arten] nur Kuckucke überlebten, deren Eier nicht enttarnt wurden. Auf diese Weise haben sich bestimmte Kuckucke mit ihrer Eifarbe auf bestimmte Vogelarten spezialisiert, meist auf kleine Singvögel wie Teichrohrsänger oder Bachstelze. Sie sind oft nur ein Drittel so groß wie der taubengroße Kuckuck, ernähren sich aber wie er von Insekten.
Und noch eine List sichert dem Kuckuck das Überleben: Beim Füttern kann er den Bettelruf einer ganzen Brut imitieren, während er die anderen Eier und Küken nach und nach aus dem Nest wirft. So füttern die Eltern das fremde Kind, bis es flügge wird und davonfliegt.