Warum haben Stürme Namen?

Sie haben so harmlose Namen wie Wilma oder Lothar, aber eine zerstörerische Kraft. So kommen Stürme zu ihren Namen.

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Von Warum!-Redaktion, 10.10.2021 0 Kommentare

Wenn mehrere Stürme gleichzeitig toben, können Meteorologen leicht durcheinanderkommen. Daher hat der Wetterdienst der USA im Zweiten Weltkrieg angefangen, den Taifunen weibliche Vornamen zu geben. Bald darauf bekamen auch die Hurrikans Namen. Seitdem können Wetter- und Klimaforscher die einzelnen Stürme viel schneller zuordnen. Im Gespräch weiß jeder gleich, welcher Sturm gerade gemeint ist.

In Deutschland hat das Institut für Meteorologie der FU Berlin 1954 damit begonnen, Hoch- und Tiefdruckgebieten Namen zu geben. Zunächst erhielten Tiefdruckgebiete immer Frauen- und Hochdruckgebiete immer Männernamen. Da Tiefdruckgebiete meist für schlechtes Wetter verantwortlich sind, protestierten Frauen gegen diese Vorgehensweise. Seit 1998 wechselt deshalb die Benennung von von Jahr zu Jahr.

Weltweit geben nur der US-Wetterdienst und das Berliner Institut Wetterphänomenen Namen. In Deutschland werden jährlich bis zu 60 Hoch- und bis zu 150 Tiefdruckgebiete getauft. In der Bevölkerung bekannt wurde die Namensvergabe aber erst, als 1990 die Orkantiefs „Vivian“ und „Wiebke“ in den Medien auf sich aufmerksam machten. Seit 2002 werden die Namen im Rahmen einer Wetterpatenschaft vergeben – jeder kann also ein Hoch oder Tief nach sich benennen lassen.

Hör mal rein! Der Warum!-Podcast zum Thema Wetter und warum Stürme Namen haben

Steckbrief: Stürme

Hurrikan

  • Art: Tropischer Wirbelsturm
  • Vorkommen: Atlantik und Nordost-Pazifik
  • Merkmale: Pro Saison wüten bis zu 30 Hurrikans
  • Saison: Anfang Juni bis Ende November
  • Schlimmster Schaden: Durch den Hurrikan Mitch starben 1998 in Honduras und Nicaragua 11.000 Menschen. Hurrikan Katrina löste 2005 eine Sturmflut aus und machte die Stadt New Orleans nahezu unbewohnbar.

Taifun

  • Art: Tropischer Wirbelsturm
  • Vorkommen: Nordpazifik
  • Merkmale: Groß, stark und zerstörerisch; stellt gerade auch auf See mit bis zu 10 Meter hohen Wellen eine große Gefahr dar
  • Saison: ganzjährig
  • Schlimmster Schaden: Der Taifun Haiyan, der 2013 auf die Philippinen traf, gilt als der schlimmste Wirbelsturm aller Zeiten. Tausende Menschen starben, Millionen verloren ihr Zuhause.

Zyklon

  • Art: Tropischer Wirbelsturm
  • Vorkommen: Indischer Ozean und Südwest-Pazifik (Südsee)
  • Merkmale: Windgeschwindigkeiten mit schlimmstenfalls über 300 km/h; rotiert im Gegensatz zu den anderen tropischen Wirbelstürmen im Uhrzeigersinn
  • Saison: November bis April
  • Schlimmster Schaden: Die zerstörerischsten Zyklone forderten mehrere 100.000 Todesopfer, zum Beispiel 2008 der Zyklon Nargis in Myanmar.

Orkan

  • Art: Starker Sturm ohne Wirbel
  • Vorkommen: Nordatlantik, Nord- und Ostsee
  • Merkmale: Windgeschwindigkeiten über 118 km/h (Windstärke 12)
  • Saison: vor allem im Herbst und Winter
  • Schlimmster Schaden: Durch Orkan Lothar kamen 1999 in Mitteleuropa 110 Menschen ums Leben, Wälder wurden verwüstet. Ähnlich wütete Kyrill 2007.

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