Wie gefährlich sind Wespen?

Wespen können im Sommer ganz schön nerven. Und viele Menschen haben heftige Angst vor ihnen. Dabei sind sie nur für Allergiker*innen eine echte Gefahr

Kinderfragen
Von Warum!-Redaktion, 19.07.2022 0 Kommentare

Dass Wespen schwarz-gelb gestreift sind, hat seinen Grund: Diese Farben sprechen im Tierreich eine eindeutige Warnung aus: „Komm’ mir nicht zu nahe – ich bin giftig!“ Der Stich einer Wespe ist tatsächlich äußerst schmerzhaft, lässt aber normalerweise bald wieder nach.

Es gibt aber auch Menschen, die allergisch auf das Insektengift reagieren. Für sie kann schon ein einziger Stich sehr gefährlich und sogar tödlich sein.

In Deutschland sind etwa drei Millionen Menschen betroffen, wobei die Allergie gegen Wespengift am häufigsten ist, gleich gefolgt von der Bienengift-Allergie. Etwa zwanzig von ihnen sterben jedes Jahr an einem allergischen Schock.

ACHTUNG: Wespenstich!

  • Stiche vermeiden: Nach dem Essen im Freien sofort den Mund abwischen. Getränke verschlossen halten und mit dünnem Strohhalm trinken. Auf Abstand zu Mülleimern bleiben, dort tummeln sich besonders gern Wespen.
  • Ruhe bewahren: Hektische Bewegungen oder Anpusten machen die Tiere aggressiv. Lieber mit langsamen Bewegungen das Insekt vom Kind abbringen oder aus der Gefahrenzone führen.
  • Nach einem Stich: Sofortige Hitzebehandlung (z. B. mit einem Stichheiler) zersetzt das Gift und nimmt den Juckreiz. Auch Kühlen hilft gegen das Jucken. Zitronensaft oder eine aufgeschnittene Zwiebel lindern den Schmerz. Spezielle Salben und Gels lassen Stiche schneller abschwellen.
  • Symptome beobachten: Bei einer allergischen Reaktion kann es zu Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen, Schwellungen im Gesicht und am Hals sowie zu Juckreiz an Handinnenflächen, Fußsohlen oder behaarten Körperstellen kommen. Ist dies der Fall, sollte man einen Facharzt zu Rate ziehen.
  • Bei Allergikern: Treten nach einem Stich Atemnot, Schnupfen, Schluck- und Sprechbeschwerden, Herzrasen oder Übelkeit auf, kann dies auf einen allergischen Schock hinweisen. Sofort den Notarzt rufen!

Soweit muss es nicht kommen: Wer glaubt, dass er allergisch sein könnte, sollte sich vom Allergologen testen lassen und ein Notfallset bei sich tragen. Noch besser ist eine „Allergie-Impfung“, bei der man sich an das Gift gewöhnt. Anschließend sind die Wespen auf dem Kuchen zwar immer noch nervig, aber längst keine tödliche Gefahr mehr.

Steckbrief: Stechende Insekten

Wespe

  • Größe: bis 1,9 cm
  • Aussehen: schwarz-gelb gestreift; geteilter Körper (“Wespentaille”)
  • Verhalten: aggressiv; setzt sich als Allesfresser auf süße Getränke, Grillfleisch, Kuchen, Abfälle
  • Stich: sehr schmerzhaft; Wespe zieht ihren Stachel wieder aus der Haut heraus Symptome: gerötete Schwellung um die Einstichstelle; kann starke allergische Reaktionen auslösen!

Biene

  • Größe: bis 1,8 cm
  • Aussehen: braun-orange, pelzig
  • Verhalten: sammelt Nektar an Blüten; sticht nur bei direkter Berührung oder greift bei Gefahr am Bienenstock an
  • Stich: sehr schmerzhaft; Stachel mit Giftsack bleibt stecken; Biene überlebt nicht Symptome: ähnliche Reaktion wie bei Wespenstich; kann starke allergische Reaktionen auslösen!

Hornisse

  • Größe: bis 3,5 cm
  • Aussehen: ähnlich Wespe, aber deutlich größer
  • Verhalten: wirkt bedrohlich, sticht aber selten
  • Stich: äußerst schmerzhaft; kann zur Verteidigung mehrfach stechen, da Stachel nicht in der Haut stecken bleibt
  • Symptome: Einstichstelle brennt, schwillt an und rötet sich; kann bei bestehender Wespengiftsensibilisierung/-allergie starke allergische Reaktionen auslösen!

Hummel

  • Größe: bis 2,3 cm
  • Aussehen: braun-schwarzorange, pelzig, deutlich „pummeliger“ als Biene
  • Verhalten: friedfertig; sticht nur, wenn sie berührt oder geärgert wird; warnt zuvor mit erhobenem Bein
  • Stich: sehr schmerzhaft; Stachel hat keine Widerhaken und bleibt nicht stecken
  • Symptome: deutliche Rötung und Schwellung; kann bei bestehender Bienengiftsensibilisierung/-allergie starke allergische Reaktionen auslösen!

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