Wie kochen Eskimos eigentlich ihr Essen?

Warum!-Leserin Insa Horn hat uns diese Frage eines wissbegierigen sechsjährigen Jungen geschickt. Wir erklären, warum Eskimos so gut wie nie warm essen, und warum sie lieber "Inuit" genannt werden.

Kinderfragen
Von Sandra Heldt, 29.01.2014 0 Kommentare

Die Volksgruppen im nördlichen Kanada in Alaska (USA) Grönland (Dänemark) und Sibirien (Russland) werden häufig als Eskimos bezeichnet. Sprachwissenschaftlern zufolge stammt dieser Begriff aus dem Indianischen und bedeutet „Die, die rohes Fleisch essen“ – und damit ist die Frage fast schon beantwortet.

In der Tat ernährten sich die Menschen im nördlichen Polargebiet ursprünglich von rohem Fisch und Fleisch. Und das hatte zwei Gründe: Durch die Kälte blieben die tierischen Produkte lange haltbar und mussten zum Verzehr nicht abgekocht werden – und das wäre auch kaum möglich gewesen, weil es zu wenig Holz für Kochstellen gab. Der einzige Brennstoff stellte oft nur Tran (Fischöl) dar, der sparsam für Öllampen verwendet wurde. Die Bewohner der arktischen Regionen haben früher also nicht gekocht, sondern ihre Nahrung roh zu sich genommen. Die Bezeichnung „Eskimo“ ist mittlerweile kaum noch gebräuchlich, weil es die betreffenden Völker auf ihre ursprüngliche Essgewohnheit reduziert. Die Menschen im arktischen Kanada und Grönland zum Beispiel nennen sich selbst „Inuk“ das in ihrer Sprache schlicht „Mensch“ bedeutet. Die Mehrzahl ist „Inuit“.

Topf über Feuer im Schnee
Im Schnee kochen ist gemütlich! Dennoch aßen die Eskimos fast alles roh weil Brennholz Mangelware war

Wohnen die Inuit noch in Iglus oder in Zelten?

Ursprünglich lebten die Inuit von der Jagd und wanderten ihren Beutetieren hinterher. In den Sommermonaten wurden vor allem Karibus und Moschusochsen verfolgt und erlegt, die sich in kargen felsigen Gebieten aufhielten. Dort wohnten die Menschen in Zelten, die aus Tierhäuten und Walknochen errichtet wurden. Zum Winter hin zogen die Inuit an die zum Teil zugefrorenen Meere, um Fische, Robben und Wale zu jagen. Die Behausungen dort bestanden aus Materialien, die sie vor Ort fanden zum Beispiel Erd-Soden, Steine, Äste, Treibholz und Walknochen. Die Zwischenräume wurden gegen Wind mit Schnee abgedichtet. Nur bei längeren Wanderungen und Jagdausflügen bauten die Inuit die typischen kuppelförmigen Iglus. Diese wurden jedoch nur für wenige Nächte und nie dauerhaft genutzt. Seit rund 60 Jahren sind die meisten Inuit-Völker sesshaft und wohnen zumeist in gut ausgestatteten Holzhäusern in kleinen Siedlungen. Auf die Jagd sind sie nicht mehr angewiesen, in den Supermärkten werden sämtliche Lebensmittel angeboten.

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