Welche Auswirkungen hat ein milder Winter auf Tiere und Pflanzen?

Heiligabend in München, 20 Grad Celsius. Schneeglöckchen statt Schneeflocken und Eiskristalle. Wir haben uns gefragt, was ein milder Winter mit unserer Natur macht

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Von Thorsten Höge, 18.01.2013 0 Kommentare

Es ist gefühlt den ganzen Tag dunkel und an den meisten Bäumen sind keine Blätter mehr zu finden. Typische Merkmale für den Winter. Aber das Wetter passt so gar nicht. In München wurde an Heiligabend sogar die Rekordtemperatur von 20 Grad gemessen. Auch wenn jetzt wieder ein wenig Schnee fällt und es kälter geworden ist, ist die Durchschnittstemperatur des Winters höher als normal.

Da solch hohe Temperaturen für diese Jahreszeit sehr ungewöhnlich sind, ist es klar, dass diese auch verschiedenste Auswirkungen haben. Daher haben wir uns damit beschäftigt, welche Auswirkungen die hohen Temperaturen auf die Flora und Fauna unseres Landes haben.

Flora

Für die Pflanzenwelt sind diese milden Temperaturen eigentlich gut. Denn die Pflanzen fangen viel früher an zu blühen.

Dies ist natürlich auch ein Vorteil für die Landwirte, da auch die Saat viel früher hoch kommt und geerntet werden kann. Das große Risiko besteht allerdings dann, wenn die Temperaturen wieder fallen und der Frost zurückkehrt. Es ist nämlich so. dass eine Pflanze, je weiter sie aus dem Boden ragt auch immer schutzloser wird und durch den Frost zerstört werden kann. Diese sogenannten Auswinterungsschäden können dann nämlich zu einem Verlust der Ernte führen.

Grundsätzlich haben die letzten wärmeren Winter den Bauern jedoch trotz Auswinterungsschäden einen steigenden Flächenertrag eingebracht.

Fauna

Die Temperaturen hinterlassen auch in der Tierwelt ihre Spuren und bringen den normalen Rhythmus der Tiere ordentlich durcheinander.

Viele Zugvögel haben bereits den Rückweg aus südlichen Gefilden angetreten oder haben sich erst gar nicht auf den beschwerlichen Weg dort hin gemacht und widmen sich hier der Balz und Nahrungssuche. Denn Futter ist hier reichlich vorhanden. In den Böden räkeln sich reichlich Regenwürmer und Larven.

Für die Insekten könnte der milde Winter allerdings einiges an Kummer mitbringen. Durch das eher warme und feuchte Klima ist die Gefahr groß, dass die Larven von Schimmelpilzen befallen werden und so den Winter nicht überstehen werden.

Den kleineren Tieren, wie etwa der Zecke, kommt dieses Wetter gerade recht. Da diese gegen die Pilze geschützt sind, ist es nicht ungewöhnlich, dass bereits jetzt Zeckenwarnungen im Umlauf sind. Normalerweise findet man Zecken erst im März vor. Das wird sich erst dann wieder ändern, wenn die Temperaturen in den zweistelligen Minusbereich fallen, da dann die Zecken ihre Aktivitäten herunterfahren, um den Temperaturen zu trotzen.

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