Die besten Kinderbücher zum Klimawandel

Viele Jugendliche haben heute eine recht gute Vorstellung davon, was der Klimawandel ist, und was er für ihre Zukunft bedeutet. Aber wie erkläre ich einem Fünfjährigen, warum wir bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto zum Kindergarten fahren? Oder einem Achtjährigen, warum es im Winter immer seltener Schnee gibt?

Dafür gibt es zahlreiche Bücher, die genau das versuchen, nämlich dieses komplexe Thema möglichst einfach zu erklären. Wir haben uns ein paar davon angesehen und hier kommen unsere Empfehlungen für verschiedene Altersgruppen:

Fünf tolle Klimawandel-Bücher für Kinder

1. Vom kleinen Eisbären, dem es zu warm geworden ist

• Alter: ab 5 Jahren
• Typ: Vor- und Selbstlesegeschichte
• Darum geht's: Ein junger Eisbär stellt fest, dass es immer später im Jahr Winter wird und das Meer nicht zufriert. Seine Mama erklärt ihm, dass es an der vielen "warmen Luft" liegt, die andere Lebewesen auf der ganzen Erde machen. Weil es einfach nicht richtig kalt werden will, beschließt der kleine Eisbär, allen Tieren auf der Welt Briefe zu schreiben und sie zu bitten, für weniger warme Luft zu sorgen. Koala, Tiger, Hase, Elefant und Co. gucken daraufhin kritisch auf ihr eigenes Verhalten und haben ganz viele Ideen, wie sie erderwärmende Gase in Zukunft reduzieren können ...
• Das finden wir gut: Das Buch kommt ganz ohne schwierige Fachbegriffe (globale Erwärmung, Treibhauseffekt, CO2-Ausstoß) aus und ist deshalb schon für Vorschulkinder sehr gut geeignet. Die Problematiken des Klimawandels werden verständlich in eine gut erzählte Geschichte verpackt. Schön finden wir auch, dass für jedes Problem auch eine Lösung aufgezeigt wird – und zwar ohne belehrend zu werden.
• Das könnte anders sein: Die Tiere als Stellvertreter für den Menschen zu benutzen, ist grundsätzlich eine gute Idee, hinterlässt in diesem Fall aber einen faden Beigeschmack. Denn eigentlich sind sie ja die Leidtragenden (wie im Buch auch deutlich wird) und nicht die Verursacher des Klimawandels (was im Buch weniger klar wird). Ein Widerspruch, der schon plietschen Grundschulkindern auffallen könnte und für Erwachsene an manchen Stellen ein schiefes Bild entstehen lässt.
• Fazit: Ein schönes, kindgerechtes Buch, um den Kleinsten ohne erhobenen Zeigefinger, die Klimawandel-Problematik näher zu bringen. Es eignet sich gut als Einstieg ins Klimaschutz-Thema. Kleineren Kindern kann es aber schwerfallen, die Brücke zwischen den Tieren und dem Menschen bzw. menschlichem Verhalten zu schlagen. Da müssen die Eltern dann erklärend eingreifen.

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2. Unser Einsatz für die Umwelt: Können wir die Eisbären retten?

• Alter: ab 5 Jahren
• Typ: Erzählendes Sachbuch für Vorschulkinder
• Darum geht's: Auch hier stehen die Eisbären im Mittelpunkt – und auch hier schreiben sie einen Brief. Diesmal aber an die Kinder dieser Welt. In der Geschichte machen sie sich dann auf den Weg in den warmen Süden, um die Kinder über den Klimawandel aufzuklären. Und diese finden dann ganz viele schlaue und kreative Lösungen, um den Klimawandel auszubremsen ...
• Das finden wir gut: Wie von Katie Daynes-Büchern gewohnt, sind hier viele Informationen anschaulich untergebracht, ohne zu erschlagen. Die Illustrationen sind divers, kindgerecht und ansprechend. Besonders gut gefällt uns der lösungs- und nicht problemorientierte Ansatz des Buches, der sich schon im Untertitel ("Ja, können wir!") widerspiegelt und durchs ganze Buch zieht. Auch dass hier die Kinder, den Karren aus dem Dreck ziehen, finden wir gut – und irgendwie halt auch realistisch.
• Das könnte anders sein: Das Buch setzt ein bisschen Wissen voraus. Da es als Vorlesebuch in der Regel mit den Eltern zusammengelesen wird, sollte das unproblematisch sein.
• Fazit: Ein sehr positives, toll illustriertes Klimawandel-Buch, das Hoffnung macht, ohne dabei unrealistisch zu werden. Für uns eins der besten Bücher zum Klimaschutz für Vorschulkinder, das wir lesen durften.

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3. Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert

• Alter: ab 7 Jahren
• Typ: Sachbuch für Grundschulkinder
• Darum geht's: Mithilfe kurzer Texte und vielen Illustrationen behandelt das Buch viele Fragen rund ums Klima und den Klimawandel: Was sind Klimazonen? Was ist globale Erwärmung, was der Treibhauseffekt? Warum verändert sich das Klima und was passiert dann?
• Das finden wir gut: Schon der Titel ist genial – denn er zeigt, dass es beim Themas Klimawandel weder einfache Fragen, noch einfache Antworten gibt. Ein Grad ist nicht gleich ein Grad – und was beim Wetter kaum einen Unterschied macht, kann beim Klima verheerend sei. Angefangen bei der Frage, was Klima ist, bauen die Themen Seite für Seite sinnvoll aufeinander auf. Die Probleme des Klimawandels werden, ohne zu beschönigen deutlich gemacht. Auch wird kein Blatt vor den Mund genommen, dass sich was ändern muss, damit die Zukunft gut wird.
• Das könnte anders sein: Die Menge an enthaltenen Informationen ist mehr als ein Kind aufnehmen kann. Lest Ihr das Buch in Etappen sollte das aber auch kein Problem sein. Das Buch macht auch vor schwierigen Begriffen wie "Permafrostboden" und "Emissionshandel" nicht halt. Kinder sollten damit also auf keinen Fall allein gelassen werden. Wir hätten uns zum Schluss ein paar mehr Seiten zum Thema "So können wir in Zukunft gut leben" gewünscht, was hier auf einer Doppelseite abgehandelt wird.
• Fazit: Das wahrscheinlich umfassendste Buch für Grundschulkinder, was es zum Thema Klima und Klimawandel gibt. Hier bleiben kaum Fragen offen und Ihr könnt Euch wirklich sehr lange damit beschäftigen. Ein tolles Buch zum Gemeinsamlesen für Eltern und ihre Kinder, aber auch für den Grundschulunterricht (dazugehörige Lehrmaterialien gibt es auf beltz.de).

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4. My Ocean Challenge – Kurs auf Klimaschutz. Was unsere Ozeane jetzt brauchen und was du dazu beitragen kannst

• Alter: ab 8 Jahren
• Typ: Selbst- und Gemeinsam-Lesebuch
• Darum geht's: Autor Boris Herrmann ist einer der bekanntesten deutschen Ozean-Segler. Seine Segel-Kampagne begleitet er mit einer Aufklärungsmission für den Meeresschutz, zusammen mit seiner Frau Birte, von Beruf Lehrerin. Gemeinsam bieten sie im Rahmen von Boris Renn-Kampagnen für Schulen ein umfangreiches Programm. In diesem Buch verbinden die beiden die Segelregatten um die Welt mit vielen Informationen über unsere Ozeane und Ideen, was man selbst zu deren Schutz beitragen kann.
• Das finden wir gut: Die Reise von Boris Herrmann ist spannend aufbereitet, Kinder erfahren viel über das Leben auf einem Segelboot und über den Segel-Rennstall "Malizia-Seaexplorer". Da sich die Kinder gedanklich mit an Bord begeben können, werden die Weltmeere anfassbarer und das Wissen zum Beispiel über die Tierwelt der Meere etwas weniger abstrakt. Es sieht gut aus, wenn wir erfahren, wie zum Beispiel Albatros und Delfin die Rennyacht begleiten. Das gesamte Buch steckt voller wertvoller und wichtiger Informationen, sie sind meist sehr gut erklärt und ausführlich illustriert. 
• Das könnte anders sein: Es ist wirklich viel Inhalt und trotz der Verbindung mit der Segelreise bedeutet das Buch für Kinder Arbeit. Vor allem die Seiten, auf denen es nicht ums Segeln geht, enthalten viel Lehrbuchhaftes und strengen an. Wobei Anstrengung ja erstmal nichts Negatives ist, aber ein bisschen mehr Leichtigkeit in der Wissensvermittlung täte sehr gut. Die Illustrationen wirken oft ein wenig langweilig und altbacken. Schulbuch lässt grüßen.
• Fazit: Ein ambivalentes Buch: Auf der einen Seite ist es prallvoll mit Infos und Wissen. Kinder, die sich intensiv mit den Weltmeeren beschäftigen wollen, finden hier tollen Stoff und werden gut animiert, selbst beim Schutz der Meere mitzuwirken. Auf der anderen Seite wirkt es am Ende aber leider auch mühsam und überfrachtet. Und so, als würde ein Formel1-Rennfahrer uns das Radfahren nahelegen.

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5. # umweltheld in 2 minuten. 50 tolle Tricks, wie du die Welt rettest!

• Alter: ab 9 Jahren
• Typ: Mitmachbuch für Selbstleser*innen
• Darum geht's: In diesem Buch geht es nicht vorrangig um den Klimawandel, sondern um den Schutz der Meere. In 50 Challenges, manche leichter, manche schwerer, werden Kinder hier quasi zu aktiven Umwelt- bzw. Meeresschützern ausgebildet. Damit das ganze noch etwas mehr Spaß macht, gibt es für jede erfolgreiche Umwelthelden-Mission Punkte. Bei den Challenges geht es vor allem um die Vermeidung von Plastikmüll.
• Das finden wir gut: Die Ideen sind gut und ohne größeren Zeitaufwand im Alltag umzusetzen. Wir finden gut, wie Kindern hier gezeigt wird, dass sie beim Klimaschutz selbst mit kleinen Dingen, etwas bewirken können – wenn auch sicherlich nicht immer in zwei Minuten. Schön ist auch, dass sie bei vielen der Umwelthelden-Missionen, nicht auf Erwachsene angewiesen sind, sondern damit ihre Zukunft selbst mit gestalten können. Das hinterlässt ein gutes Gefühl.
• Das könnte anders sein: Vieles, was in dem Buch steht, wirkt im Jahr 2022 (zwei Jahre nach Erscheinen des Buches) auf den ersten Blick banal und wird sicherlich in vielen Familien schon so praktiziert. Themenbedingt kommt das Buch nicht ohne den erhobenen Zeigefinger aus und manchmal entsteht der Eindruck, es gäbe nur Schwarz und Weiß ("Gut" und "Böse"). Beides wird von der Superhelden-Geschichte aber ganz gut aufgefangen.
• Fazit: Ein schönes Buch für ältere Kinder, die schon gut selber lesen können, die Herausforderung lieben und selbst gerne mehr für die Umwelt tun wollen. Das Buch ist eine tolle Ergänzung, wenn Sachbücher zum Klimawandel bereits vorhanden sind und ein guter Einstieg in den aktiven Umweltschutz!

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