Was bedeutet Klimawandel?

Ob Überschwemmungen im Ahrtal, Waldbrände und Dürre in den USA oder Eisbären in Sibirien. Der Klimawandel und seine Folgen sind allgegenwärtig. Wir erklären, wie er entsteht und was Klimawandel genau bedeutet

Kinderfragen
Von Anna Biß, 01.03.2022 0 Kommentare

Das Klima ist das Wetter, das für längere Zeit an einem bestimmten Ort herrscht. Wenn das Klima auf der Erde sich deutlich verändert, wird von Klimawandel gesprochen. Oft ist vom "menschengemachten Klimawandel" die Rede. Das bedeutet, das Klima ändert sich nicht auf natürliche Weise, sondern durch Einwirkung des Menschen. Zum Beispiel aufgrund von Abgasen, die unsere Autos und Fabriken in die Luft pusten.

Um zu wissen, wie das Klima an einem Ort ist, beobachten Wissenschaftler*innen das Wetter dort über viele Jahre lang. Daraus errechnen sie dann einen Mittelwert, also zum Beispiel wie warm es in Deutschland oder auch auf der ganzen Welt durchschnittlich ist. Dabei haben sie festgestellt, dass sich das Klima in den letzten Jahren und Jahrzehnten grundlegend und viel zu schnell verändert hat. Es wird auf der ganzen Erde immer wärmer (Stand 2022: durchschnittlich ca. 1,1 Grad Celsius). Das heißt dann "Globale Erwärmung". Dadurch schmilzt das Eis an Nord- und Südpol und der Meeresspiegel steigt.

Fest steht auch, dass am derzeitigen Klimawandel zu einem erheblichen Teil die Menschen und ihre Abgase – insbesondere die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan – schuld sind. CO2 entsteht zum Beispiel, wenn Holz, Kohle oder Benzin verbrennt. Große Mengen davon entstehen in Kohlekraftwerken oder Fabriken. Aber auch wir erzeugen CO2, zum Beispiel, wenn wir mit dem Auto fahren, dem Flugzeug fliegen oder heizen. Methan hingegen entsteht beispielsweise, wenn, vereinfacht gesagt, Kühe oder Schweine pupsen. Daher ist der Hauptverursacher von Methangas die industrielle Massentierhaltung und Fleischproduktion.

Über die Jahrhunderte hat sich das Klima immer wieder gewandelt. Solche natürlichen Veränderungen sind normal. Daran können wir Menschen wenig machen. Normalerweise gehen diese Veränderungen aber sehr langsam voran. Die Natur hat dann genügend Zeit, sich an sie anzupassen.

Beim menschengemachten Klimawandel ist das anders. Er geht viel schneller. Und daran können wir nicht nur etwas verändern. Wir müssen sogar, wenn die Erde, auf der wir Leben, fortbestehen soll. Schon jetzt sind die Folgen des Klimawandels merklich zu spüren, auch bei uns in Deutschland. Es gibt immer häufiger Extremwetter-Ereignisse wie Stürme, Hochwasser, Überschwemmungen, Hitzesommer, Dürren und Windhosen. Bei Tieren und Pflanzen sterben immer mehr Arten aus. Sie schaffen es oft nicht, sich an die schnellen Veränderungen anzupassen.

Die Klimaveränderungen treffen Menschen in ärmeren Ländern der Welt am schlimmsten. Laut Weltklimarat sind schon jetzt mehr als 3,6 Milliarden Menschen von den Folgen des Klimawandel stark bedroht, insbesondere in Entwicklungsländern. Denn armen Ländern fehlen oft einfach die finanziellen Mittel auf Dinge wie Wasserknappheit oder Ernteausfall zu reagieren.

Weltklimabericht 2021/22

Im aktuellen Weltklimabericht schlagen die Forscher und Forscherinnen noch einmal – so deutlich wie noch nie – Alarm: Wenn das sogenannte 1,5 Grad-Ziel nicht eingehalten wird, wird in einigen Teilen der Erde schon in wenigen Jahren kein Leben, wie wir es kennen, mehr möglich sein. Wenn es immer wärmer wird und gleichzeitig zu wenig regnet, trocknen die Böden aus, sodass die Menschen nicht einmal mehr Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Getreide anbauen können und Wasser knapp wird. Die Folge ist: Lebensmittel werden teurer, Hunger und Armut nehmen zu. Menschen müssen im schlimmsten Fall als Klimaflüchtlinge ihre Heimat verlassen.

Um unsere Erde zu erhalten und solche Szenarien zu vermeiden, fordern Wissenschaftler*innen, Umweltorganisationen und Gruppen wie Fridays for Future schon länger, sofortiges Handeln von Politiker*innen und Menschen. Die gute Nachricht: Der Klimawandel kann zwar nicht mehr vollständig aufgehalten, aber zumindest verlangsamt werden.

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