Warum feiern wir Fasching?

... und andere Karneval, Fastnacht oder einfach gar nichts? Geschichte eines Brauches mit vielen Namen, der seinen Ursprung bereits im Mittelalter hat

Kinderfragen
Von Anna Biß, 18.02.2022 0 Kommentare

Bunte Kostüme, Festumzüge und wilde Feiern. Karneval, Fastnacht oder Fasching war schon immer ein ausgelassenes Fest. Vor allem Menschen katholischen Glaubens feiern damit die Zeit vor dem Beginn der Fastenzeit. Diese beginnt am Aschermittwoch und endet zu Ostern. Karneval wird nicht nur in Deutschland, sondern auch vielen anderen Ländern der Welt gefeiert.

Die Feier hat keinen festen Termin, sondern richtet sich danach, wann Ostern ist. Wie das Fest bezeichnet wird, ist abhängig davon, wo Du wohnst. Im Norden, Osten, Süden und Südosten Deutschlands sowie in Österreich wird hauptsächlich "Fasching" gesagt. Im Nordwesten und Westen, insbesondere in den Festhochburgen Köln und Düsseldorf ist DER "Karneval" zu Hause. In Schwaben, der Festhochburg Mainz sowie in der Schweiz heißt es "Fastnacht, Fas(e)nacht oder Fasnet".

Seinen Ursprung hat der Karneval bereits im Mittelalter. Von den Klöstern, Kirchen und Fürstenhöfen aus erreichte er bald auch die Städte. Das Fest wird auch heute noch hauptsächlich in katholisch geprägten Regionen gefeiert. Für Protestanten spielt Fasching oder Karneval hingegen kaum eine Rolle, da Martin Luther die Feierlichkeiten, ebenso wie die Fastenzeit, im Zuge der Reformation abgeschafft hat. In protestantischen Regionen gibt es zwar auch vereinzelte Faschings- oder Karnevalsfeiern. Sie haben aber meistens keinen religiösen Hintergrund, sondern dienen eher als Kinder- oder Volksfeste.

Doch auch der "richtige" Karneval hat heute eher den Charakter eines Volksfestes – mit phantasievollen Verkleidungen, viel Essen und Trinken, Ausgelassenheit und bunten Festumzügen. Dennoch folgt er damit der christlichen Tradition. Denn es wird vermutet, dass der Karneval schon in seinen Anfängen den Zweck hatte, mit gesellschaftlichen oder religiösen "Regeln" zu brechen. Denn mit der Fastenzeit beginnt für strenggläubige Katholiken und Katholikinnen anschließend die 40-tägige Zeit des Verzichts. Wer fastet, darf weder Fleisch, noch Eier und Milchprodukte essen. Beim strengen Fasten sind auch Öl, Alkohol und andere Genussmittel tabu. Hinter der Maskerade beim Karneval hingegen durften sich die Menschen (fast) alles erlauben und sprichwörtlich nochmal so richtig "die Sau rauslassen".

Symbol des Karnevals war damals wie heute der "Narr", weshalb auch heute noch oft von "närrischem Treiben" gesprochen wird.

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